

FREUNDE DES RHEINSBERGER GARTENREICHES
Das Rheinsberger Gartenreich entstand in verschiedenen Etappen zwischen 1734 bis 1802. Ausgehend von der Schlossinsel und den angrenzenden Partien jenseits der Billardbrücke, dem Lustgarten, die bereits unter dem Kronprinzen Friedrich zwischen 1734 und 1740 in ihrer Grundstruktur angelegt wurden, ließ Prinz Heinrich ab 1753 die Gartenanlage unter Einbeziehung des angrenzenden Landschaftsraums und der barocken Stadtanlage stetig erweitern (Boberow-Park, Boberow-Kabeln, Remusinsel…). Anfänglich noch formalen Gartenidealen folgend, orientierte sich die Erweiterung unter dem Prinzen Heinrich schon früh an landschaftlichen Gartenidealen, die jedoch nicht direkt aus England importiert wurden, sondern über Frankreich Rheinsberg erreichten. Durch das Nebeneinander von geometrischen und natürlichen Elementen zeugt die Anlage von der Übergangsphase vom Rokokogarten zum Landschaftsgarten in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts in Deutschland. Eine Besonderheit der Rheinsberger Gartenanlagen sind die vielen Bezüge zur Person des Prinzen und dem damaligen Zeitgeschehen bei der Wahl und Gestaltung der Motive, die dadurch einen Einblick in die Geisteswelt ihres Schöpfers und seiner Epoche ermöglichen.
Heute befinden sich die Reste des Gartenreichs im Besitz verschiedener Eigentümer und unterstehen verschiedenen Verwaltungen (SPSG, Stadt Rheinsberg, Forst, Privateigentümer). Anders als der Lustgarten, der über die Jahrhunderte eine mehr oder weniger kontinuierliche Pflege erfuhr, geriet die einstige Zugehörigkeit der Bereiche jenseits des Grienericksees (Boberow-Kabeln und Boberow-Park, Remusinsel) zum Gartenreich bald nach dem Tode des Prinzen fast vollständig in Vergessenheit. Ebenso verlor sich die Verbindung zwischen dem Lustgarten und den mit ihm im gestalterischen Zusammenhang stehenden Gartenpartien wie Rosenplan und Lehmberg. Jedoch sind trotz Bewirtschaftung durch die Forst Spuren der Gartengestaltung, wie Alleen, historische Wegenetze, Sichtachsen, Bodenmodellierungen und in Teilen sogar der originale Baumbestand erhalten geblieben. Sie vermitteln noch heute einen Eindruck vom ursprünglichen Gestaltungskonzept und der einstigen Ausdehnung der Anlagen.
Unter dem Schirm des Rheinberger Kunst- und Kulturvereins widmet sich der Arbeitskreis der Aufgabe, das Rheinberger Gartenreich als landschaftliches Gesamtkunstwerk des ausgehenden 18. Jahrhunderts unter Einbeziehung denkmalfachlicher Belange, Aspekten der Landschaftspflege und des Naturschutzes langfristig zu erhalten, zu revitalisieren und dadurch wieder erlebbar zu machen.
Die AG versteht sich als übergreifendes Organ, die nach Möglichkeit alle Aktivitäten im Zusammenhang mit dem Rheinsberger Gartenreich bündelt und damit die unterschiedlichen Eigentümer der verschiedenen Einzelbereiche des Gartenreichs und die Behörden (SPSG, Forst, Denkmalschutz,- und Fachbehörde) einbezieht, unterstützt und vernetzt.
Durch die Einbeziehung der Rheinsberger Bevölkerung soll das Gartenreich Identität stiften und die Rheinsberger Bevölkerung zu Teilhabern, Verantwortlichen und Akteuren machen. Die wissenschaftliche Erforschung (des historischen Entstehungsprozesses) des Rheinsberger Gartenreichs dient als Grundlage für Eingriffe in die denkmalgeschützte Substanz.
Ein Schwerpunkt der praktischen Tätigkeit des Arbeitskreises ist die Durchführung von gezielten praktischen Maßnahmen im Gartenreich in Form von freiwilligen Arbeitseinsätzen. Damit sollen erste Schritte unternommen werden, vorhanden Strukturen wie Sichtachsen, Alleen etc. Stück für Stück wieder zu beleben. Ziel ist es, alle Bereiche des einstigen Rheinsberger Gartenreichs zu erhalten, zu pflegen und innerhalb eines denkmalpflegerischen Konzeptes zu entwickeln. Die Eingriffe in den denkmalgeschützten Bestand erfolgen unter Einbeziehung der Denkmalbehörden und unter fachlicher Anleitung im interdisziplinären Austausch.












Vortrag
Gemüse im Gartenkunstwerk –
Die Küchengartenkultur im Rheinsberger Gartenreich
Freitag, 28. Februar 2020, 18.00 Uhr in der Schlossküche, Schloss Rheinsberg
Referent: Mathias Gebauer, Fachbereichsleiter Schlossgarten Rheinsberg
Freier Eintritt, Anmeldung erwünscht unter: 033931-7260
Vierter Arbeitseinsatz
Küchengärtnerallee und Küchengärtnerhaus
Samstag, 29. Februar 2020, 9.00 bis 13.00 Uhr, Treffpunkt: Obelisk
Wir legen die Küchengärtnerallee frei und beräumen den Bereich des ehemaligen Küchengärtnerhauses und schaffen so wieder eine (Sicht-)Beziehung zwischen Lustgarten und Boberow-Kabeln, der auch die inszenierte Verbindung von Kust- und Nutzgarten zu Grunde liegt. Werkzeug (Astschere etc.) darf gern mitgebracht werden. Im Anschluss freuen wir uns auf ein gemeinsames Picknick, Beiträge sind erwünscht.


Vortrag
Gartenkunst und Landwirtschaft –
Die Einbeziehung der Boberow-Kabeln in das Rheinsberger Gartenreich
Fr., 25. Oktober, 18.00 Uhr in der Schlossküche, Schloss Rheinsberg
Referentin: Ines Oberhollenzer, Kunsthistorikerin
Freier Eintritt, Anmeldung erwünscht unter: 033931-7260
Dritter Arbeitseinsatz
Altar der Proserpina
Sa., 26. Oktober, 9.00 bis 13.00 Uhr, Treffpunkt: Vier-Alleen-Platz, Warenthiner Damm Wir beräumen den Übergang von der Englischen Partie in die Boberow Kabeln, die künstlerische Inszenierung am Eingang in die Kabeln wird wieder sichtbar gemacht. Werkzeug (Astschere etc.) darf gern mitgebracht werden. Im Anschluss freuen wir uns auf ein gemeinsames Picknick, Beiträge sind erwünscht. Bitte Teilnahme anmelden unter: rheinsbergergartenreich@gmail.com


